6.10.2022 | Medien

Saisonvorschau Bieler Tagblatt

Und plötzlich lief es wie am Schnürchen: Der EHC Meinisberg setzte zum Erfolgslauf an und war nicht mehr zu stoppen.

Zuvor stets spätestens im Viertelfinal gescheitert, bezwangen die Seeländer hintereinander Zunzgen/Sissach, Bucheggberg, Brandis und Freimettigen, holten den Zentralschweizer 2.-Liga-Meistertitel. Und setzten sich in der Endrunde der drei Regionalmeister durch, im Endspiel bezwang Meinisberg vor 833 Zuschauern in der Bieler Tissot Arena Sarine Fribourg in der Verlängerung 2:1. Und kürte sich zum Schweizer 2.-Liga-Meister. Etwas mehr als ein halbes Jahr ist seither vergangen, die Saison 22/23 steht bevor. Und der EHC Meinisberg steigt wieder mit guten Aussichten in die neue Spielzeit, die der EHCM am Sonntag (16 Uhr) mit einem Heimspiel in Biel gegen Rot-Blau Bern beginnt.

Kern ist zusammengeblieben

Der 34-jährige Headcoach Dominic Lüthi kann mit einem Team arbeiten, dessen Kern im Wesentlichen zusammengeblieben ist. Robin Weber hat in die zweite Mannschaft, Alex Bieri zu Rot-Blau gewechselt. Neu gekommen sind vom SC Lyss Lennart Siegenthaler (Stürmer), Jonas Schmid und Dominic Blaser (beide Verteidiger), vom EHC Sensee Stürmer Basil Schluep und mit einer B-Lizenz von Tramelan Verteidiger Tommy Métille. «Wir sind motiviert und voller Selbstvertrauen», sagt Lüthi. Die Vorbereitung sei gut verlaufen, im National-Cup dominierte man den Erstligisten Red Lions Reinach, scheiterte aber unglücklich im Penaltyschiessen. «Wichtig ist, dass wir im Januar und Februar den Peak erreichen», sagt Lüthi. Wenn die Saison in die entscheidende Phase geht.

Neuer Modus

In der 2. Liga wird nach einem neuen Modus gespielt. Die 16 Zentralschweizer Teams spielen in einer Gruppe, nach dem Rückzug des EHC Boll erreichen alle Teams die Playoffs, niemand steigt ab. In der Regular Season spielt jedes Team einmal gegen jedes andere. «Der neue Modus ist spannend, aber die Tabelle gibt möglicherweise nicht das Leistungsvermögen der Teams wieder», gibt Lüthi zu bedenken. Meinisberg muss beispielsweise in Oberlangenegg antreten, wo das Spielfeld kürzer und schmaler als üblich ist, annähernd bei NHL-Bedingungen gespielt wird. «Oberlangenegg ist sich dies gewohnt, wir nicht.» Andere Mannschaften dürfen hingegen diesen Kontrahenten zu Hause empfangen. Das Ziel sei es, so weit vorne wie möglich klassiert zu sein. Um in möglichst vielen Playoff-Runden Heimvorteil zu geniessen.

Das Problem der Eismieten

Wirtschaftlich steht Meinisberg gut da. Der Erfolg vom Frühling hat neue Sponsoren angelockt, der Verein hat den Internetauftritt neu gestaltet und ist vermehrt in den sozialen Medien aktiv. Allerdings muss auch der EHCM mit steigenden Kosten für die Eismiete aufgrund der Energieproblematik kalkulieren. Je nachdem wie stark die Erhöhung seitens des Bieler Eisbahnbetreibers CTS ausfällt, dürften die Jahresbeiträge angehoben werden müssen. «Wir haben Reserven», sagt Präsident Urs Heuer. «Wir könnten auch bei einer starken Erhöhung eine Saison überstehen, ohne Massnahmen zu ergreifen. Nachhaltig wäre dies jedoch nicht.» Lieber sorgt man beim Seeländer Zweitligisten vor, um bei weiteren Spielzeiten über ein Polster zu verfügen.

Reto Pfister, BT 06.10.2022

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